Atomaria
puncticollis an Volvariella gloiocephala |
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Volvariella gloiocephala
– ein Entwicklungspilz von Atomaria puncticollis THOMSON, 1868?
(Coleoptera, Cryptophagidae)
Jens Esser
Abstract: For the species of silken-fungus
beetles Atomaria puncticollis THOMSON can be named a fungus, which
is maybe suitable for development.
Über die Art von Bindungen bestimmter
Arten der Gattung Atomaria THOMSON (s.str.) ist nicht viel bekannt.
Lediglich von zwei Arten ist sicher ein Bindung an bestimmte Pilze bekannt:
Atomaria
fimetarii (FABRICIUS, 1792) lebt in Beziehung zu Coprinus-Arten
(Tintenpilze), von Atomaria umbrina (GYLLENHÅL, 1827) ist
eine Beziehung zu Kuehneromyces mutabilis (Stockschwämmchen)
bekannt (z.B. LOHSE, 1967). Von einigen weiteren Arten ist bekannt, das
sie sich beispielsweise gern unter feuchtem Laub in Flussniederungen oder
unter Rinde bestimmter Baumarten aufhalten. Der Verdacht, dass weitere
Arten von Atomaria (s. str.) mit höheren Pilzen in Beziehung
leben, schien nie ganz unbegründet. |
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Nun konnte für
Atomaria puncticollis
THOMSON, 1868 eine Entwicklungspilzart festgestellt werden: Volvariella
speciosa (Ansehnlicher oder Großer Scheidling).
Atomaria puncticollis
konnte äußerst zahlreich aus mit dem Myzel des Pilzes Volvariella
gloiocephala durchsetzten Holzhäckseln gesiebt werden. Die Häcksel
wurden als Beetabdeckung in der Botanischen Anlage Berlin-Blankenfelde
(Bezirk Pankow) verwandt. Sie waren den überwiegenden Teil des Tages
der Sonne voll ausgesetzt. Da aber die Häckselschicht z. T. an die
zehn Zentimeter dick war, hielt sich genügend Feuchtigkeit für
die Pilzentwicklung.
Begleitend traten
folgende Käferarten auf: Scaphisoma agaricinum (LINNÉ,
1758), Oxyporus
rufus (LINNÉ, 1758) (im Fruchtkörper) und Quedius
lucidulus (ERICHSON, 1839).
Trotz intensiver Nachsuche konnte nicht
eine Larve gefunden werden, die zu dieser oder überhaupt einer Atomaria-Art
hätte gehören können. Eine angesichts der großen Zahl
von Imagines in dem Substrat sehr verwundernde Tatsache. Als Erklärung
schienen mir zwei Hypothesen in Frage zu kommen:
a) Volvariella gloiocephala
ist nicht der Entwicklungspilz dieses Käfer – lediglich die Imagines
halten sich (zeitweise?) an den mit Myzel durchsetztem Substrat auf, oder |
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Großer ScheidlingVolvariella
speciosa. Mein Dank geht an S. KELLER für das Foto - weitere Pilzfotos
siehe:
http://www.pilz-baden.ch/album.html |
b) Die Larvalentwicklung findet an dieser
Pilzart statt, aber nicht in dem Zeitraum, in der die Beobachtung stattfand.
Ausblick/Aufruf zur Mitarbeit: Um weitere
Klarheit in die Biologie und Chorologie dieser Art zu bringen, sind weitere
Beobachtungen nötig. Es ist von Seiten des Autors geplant, auf der
genannten Fläche dahingehend weitere Untersuchung anzustellen. Die
Publikation dieses vorläufigen Ergebnisses lediglich einer Beobachtung
erfolgt hier nur, um Kollegen anzuregen, zu versuchen, diese Beobachtung
nachzuvollziehen. Der Autor wäre daher für Information über
derartige Beobachtung in jeder Form dankbar und gerne bereit, bei der Determination
behilflich zu sein.
Ein weiteres Foto von Volvariella
speciosa aus Italien, für dessen Übermittlung ich Emilio
Pini danke.
http://www.funghiitaliani.it
Literatur:
LOHSE,
G. A. (1967): Familie Cryptophagidae. In: FREUDE, H., K. W. HARDE &
G. A. LOHSE: Die Käfer Mitteleuropas, Bd. 7. Goecke & Evers, Krefeld,
S. 110 – 158.
Zitat: Esser, J.
(2005):
Volvariella gloiocephala – ein Entwicklungspilz von Atomaria
puncticollis THOMSON, 1868? (Coleoptera, Cryptophagidae). Mitt. Arb.gem.
Rhein. Koleopterologen (Bonn) 15, im Druck. |
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