Das Naturschutzgroßprojekt Bienwald Von KERSTIN ARNOLD, Kreis Germersheim, Projektleiterin
Ziel des Projektes ist der Schutz, der weitere Biotopverbund und die spezifische Pflege und Entwicklung der charakteristischen Biotoptypen des Bienwaldes und der angrenzenden Niederungsbereiche. Ein wesentlicher Aspekt ist die Einrichtung von Naturwaldflächen, die ohne menschliche Bewirtschaftung ihrer eigendynamischen Entwicklung überlassen bleiben. Zudem sind die beispielhafte ökologische Waldentwicklung, die naturnahe Gewässerentwicklung und die extensive Grünlandbewirtschaftung sowie die Schaffung eines standortangepassten Landnutzungsmosaiks im Offenland vorgesehen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schaffung eines hohen Naturerlebnisses bei gleichzeitigem größtmöglichem Schutz für den Naturhaushalt durch gezielte Umweltbildung und Besucherlenkung. Naturschutzgroßprojekt "Bienwald und Viehstrich" (©Kreis Germersheim, zum Vergrößern anklicken). Wichtige Voraussetzung für einen langfristigen Erfolg des Projektes ist eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung und eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen Naturschützern und Naturnutzern. Deshalb setzt das Projekt auf einen breit angelegten Dialogprozess und ein von Anfang an transparentes Verfahren. In zahlreichen Veranstaltungen wurde die Bevölkerung in die Erarbeitung des Pflege- und Entwicklungsplanes einbezogen. Die Ergebnisse der Planer wurden von der Region mit großem Interesse aufgenommen und durch eigene Erfahrungen aus früheren Jahren ergänzt. Gleichzeitig werden die Veranstaltungen genutzt, um gemeinsam mit der Region über eine nachhaltige Nutzung und Entwicklung des Gebietes nachzudenken. Das von den Landkreisen Germersheim und Südliche Weinstraße getragene und mit Mitteln des Bundesamtes für Naturschutz und des Ministeriums für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz geförderte Projekt ist in zwei Phasen gegliedert. Während der dreijährigen ersten Projektphase wird für das Gebiet ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt. In einem zweiten Schritt sollen dann während weiterer acht Jahre die Maßnahmen zur Förderung und Sicherung des Arten- und Biotoppotentials umgesetzt werden.
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