Wichtige ältere Arbeiten sind die
Bearbeitungen der Käferfauna Hildesheims von Wilken 1867 und die Käferfauna
der Umgebung Goslars von Jacobs in mehreren Teilen in den 30er Jahren.
Desweiteren stellt die Sammlung des Landesmuseums Hannover, die aus verschiedenen
Sammlungen zusammengestellt wurde und noch wird, ein wichtiges Dokument
der Sammlertätigkeit aus der Zeit 1890-1940 dar (u.a. befinden sich
dort die bereits bei Horion genannten Sammlungen Detje, Füge, Nolte
und Peets). Wichtige Funde finden Eingang in dieses Verzeichnis.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden lokalfaunist
ische Meldungen von Gersdorf, Kuntze, Priefert, Steinhausen und Weise oft
als kleine Mitteilungen in den Entomologischen Blättern und anderen
Zeitschriften publiziert. Umfassendere Arbeiten aus dieser Zeit stellen
die Bearbeitung der Carabidenfauna Niedersachsens von Gersdorf & Kuntze
1957 (Nachtrag 1959), Publikationen aus dem Braunschweiger Raum von Steinhausen
1950 und Steinhausen & Weise 1953 sowie die Arbeiten von Priefert aus
der Umgebung von Einbeck 1954 und 1955/56 dar. Eine Bearbeitung der Sammlungen
der genannten Autoren wurde begonnen, ist aber nur noch teilweise möglich
ist. Die Sammlung Gersdorf existiert nicht mehr, ebenso wie die Sammlung
Kuntze, die stückweise auf Insektenbör sen verkauft wurde. Der
Verbleib der Sammlung Priefert ist noch ungeklärt. Die Sammlung Weise
ist in der Ruhruniversität Bochum aufgestellt.
In neuerer Zeit wurden mehrere lokalfaunistische
Arbeiten verfaßt, die unterschiedliche Landschafts teile und dabei
meist ökologische und naturschutz bezogene Fragestellungen behandeln,
z. B. Flußauen (Rehfeldt 1984, Helling 1994), Moore (Rowold &
Theunert 1984, Stöwenau 1990, Huk & Kling 1995, Huk & Fischer
1994), Halbtrockenrasen (Sprick 1990, Assing 1994), Heiden (Mossakowski
et al. 1990, Melber et al. 1996), Wälder (Siebart 1984, Rauhut et
al. 1993) und urbane Biotope (Assing 1988, 1992).
Unterstützt vom Niedersächsischen
Landesamt für Ökologie (NLÖ) werden außerdem verstärkt
einzelne Gruppen landesweit bearbeitet, um Rote Listen zu erstellen. Publiziert
wurden bisher die Wasserkäfer (Haase 1996). Weitere Gruppen sind in
Bearbeitung: Carabidae (Assmann in Vorber.), oder sollen begonnen werden:
Cerambycidae (Rowold & Rowold in Vorber.). Das NLÖ führt
für Nieder sachsen eine Tiererfassungsprogramm durch. Dabei sollen
von Sammlern Daten gemeldet werden, die beim NLÖ in eine Datenbank
aufgenommen werden. Allerdings werden bisher nur naturschutzrelevante Gruppen
berücksichtigt. Diese Daten finden bisher keinen Eingang in das vorliegende
Verzeichnis.
Zur Bearbeitung der Regionalspalte
Hannover wurden auch umfassende Arbeiten ausgewertet und aufgenommen, die
ihren Schwerpunkt in anderen Regionen haben, sofern die Fundort im Gebiet
lagen. Dazu gehören die Arbeiten über die Umgebung von Magdeburg
und Helmstedt (Wahnschaffe 1889, Borchert 1951) und des Weserberglandes
(Coleoptera Westfalica div.), das traditionell von Westfalen mitbearbeitet
wurde.
Aufgrund fehlender Vereinsstukturen wurden
für die Bearbeitung der Regionalspalte nur die Sammlungen von acht
Sammlern ausgewertet, dazu die Regional sammlung im Landesmuseum Hannover.
Weitere Sammlungen, soweit sie noch nicht genannt wurden, stehen im Naturhistorischen
Museum Braunschweig (Sammlung Heinemann, evtl. Sammlung Illiger), Zoologisches
Institut und Forstwissenschaftliches Institut der Universität Göttingen,
Universität Hildesheim und Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim
sowie Institut für angewandte Ökologie, Hardegsen. Weitere Belege
sind in anderen Museen außerhalb des Gebietes zu erwarten, da einige
anerkannte Koleopterologen in der Region nur kurz weilten. Als Literaturgrundlage
diente eine Gesamt liste für Niedersachsen (Schmidt in Vorber.) der
letzten 150 Jahre. Soweit die Angaben anhand von Belegexemplaren nicht
überprüft werden konnten, wurden nur zuverlässige Literaturangaben
über nommen. |