Gabriel, Regimentskommandeur in Saarlouis,
ist in Koch (1968), der Roettgen (1911) zitiert, als erster Sammler saarländischer
Käfer genannt. Dieser sammelte zwischen 1891 und 1895 in der Umgebung
von Saarlouis. Aus den bei Koch aufgeführten Spezies kann geschlossen
werden, daß Gabriel vor allem Feuchtgebiete um Saarlouis untersuchte.
Seine Sammlung ging an das Senckenberg-Museum in Frankfurt.
Zwischen Beginn des 20. Jahrhunderts bis
weit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lag die Käferforschung
im Saarland fast vollständig brach. Koch(1968) nennt aus dieser Zeit
nur wenige Einzelfunde seltener Arten von De Brunier, Folwaczny, Henseler,
Le Roi, Lipp, Riehn, Rüschkamp, St. Claire Deville und Welter. Die
Belege der von ihnen gefundenen Arten befinden sich, soweit bekannt, verstreut
in mehreren Museen Deutschlands. Von einem weiteren Sammler, Karl Büch
aus Gersweiler, der nach Koch ebenfalls in dieser Zeit im Saarland tätig
war, sind keine Daten zu Käferfunden bekannt geworden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen Klein
Mitte der 50er Jahre und Rohrbacher Anfang der 60er Jahre im Saarbrücker
Raum Käfer zu sammeln. Um St. Ingbert begann Ende der 60er Jahre Mosbachermit
der Erfassung der Käferfauna. Darüber hinaus wurden etwa ab 1957
mehrere relativ eng begrenzte Gebiete durch Student(inn)en des Zoologischen
Instituts der Universität des Saarlandes faunistisch untersucht (Dempewolff
1964, Heidrich 1960, Meyer 1960, Resch 1960, Veith 1960). Diese Untersuchungen,
überwiegend basierend auf Barberfallenfängen, lieferten vor allem
Nachweise von häufigen und epigäisch lebenden Arten. Soweit seltene
Arten gefunden wurden, kann eine Überprüfung dieser Arten nicht
mehr erfolgen, da nur noch ein geringer Teil der Funde in der Biogeographischen
Sammlung der Universität des Saarlandes belegt ist.
In den 70er Jahren trugen vor allem die
Arbeiten von Nagel (1975), Reis (1975) und Klomann (1977) zur Erweiterung
der Kenntnis über die Verbreitung einheimischer Käferspecies,
vor allem aber von Carabiden, bei. In Klomann et al. (1978) wurden darüber
hinaus Streufunde seltener Arten publiziert. 1975 begann Eisinger um Saarbrücken,
ab 1980 bei St. Ingbert, in den Folgejahren auch zunehmend im gesamten
Saarland, Käfer zu sammeln. Funde seltener Arten wurden von ihm mehrfach
veröffentlicht (Eisinger 1981, 1984, 1997 und weitere).
Etwa seit Mitte der 80er Jahre untersuchten
Gutach ter im Rahmen der Vorbereitung von Naturschutz gebietsverfahren,
Umweltverträglichkeitsstudien, Landschaftspflegerischen Begleitplänen
und Grund lagenuntersuchungen zu saarländischen Naturwald zellen in
mehreren Gebieten auch die Käfer-, vor allem aber die Laufkäfervorkommen
(unveröffent lichte Arbeiten). Die Arbeiten von Paulus (1987), Mosbacher
et al. (1986) und Mosbacher (1987) lieferten weitere Daten zur Verbreitung
saarlän discher Käfer. Möller (1989) veröffentlichte
eben falls Fundmeldungen seltener Arten. Koch (1990, 1992, 1993) schließlich
listete weitgehend alle bis Ende der 80er Jahre vorliegenden Fundmeldungen
seltener Käferarten aus dem gesamten Landesbereich auf.
Ab 1990 wurden große Lücken
in der Kenntnis über die Laufkäferverbreitung im Saarland durch
die Untersuchungen geschlossen, die im Rahmen der Erstellung von Pflege-und
Entwicklungsplänen zu den Naturschutzvorhaben "Wolferskopf", "Ill",
"Auf der Lohe" und "Oster" durchgeführt wurden (Bföunveröffentlicht,
Trautner & Bräunicke 1997). Weitere Daten zum Gesamtartenbestand
ergaben einige Untersuchungen, die im Rahmen von Diplomarbeiten an der
Universität des Saarlandes durchgeführt wurden, die Untersuchung
der Mardel lenfauna durch Eisinger (1996) und die Exkursionen der AG Rheinischer
Koleopterologen 1996 (Köhler1996) und 1997 ins nordwestliche Saarland.
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