Saarland
Von Dietmar Eisinger

Die ersten Meldungen saarländischer Käferfunde aus der "Umgebung von Saarbrücken" sind nach Koch (1968) in Bach (1851-1860) publiziert. Leider macht Koch weder nähere Angaben über die Sammler, den genauen Fundort, noch über die Funddaten. Koch (1968) erwähnt jedoch Franz Degenhardt als Gewährsmann für die bei Bach aufgeführten Meldungen, so daß davon auszugehen ist, daß die Funde von Degenhardt gemeldet wurden und aus der Zeit vor 1850 stammen. Degenhardt sammelte in der Umgebung von Saarlouis, seine Sammlung ging ca. 1894 an das Naturwissenschaftliche Museum in Detmold. 

Gabriel, Regimentskommandeur in Saarlouis, ist in Koch (1968), der Roettgen (1911) zitiert, als erster Sammler saarländischer Käfer genannt. Dieser sammelte zwischen 1891 und 1895 in der Umgebung von Saarlouis. Aus den bei Koch aufgeführten Spezies kann geschlossen werden, daß Gabriel vor allem Feuchtgebiete um Saarlouis untersuchte. Seine Sammlung ging an das Senckenberg-Museum in Frankfurt.

Zwischen Beginn des 20. Jahrhunderts bis weit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lag die Käferforschung im Saarland fast vollständig brach. Koch(1968) nennt aus dieser Zeit nur wenige Einzelfunde seltener Arten von De Brunier, Folwaczny, Henseler, Le Roi, Lipp, Riehn, Rüschkamp, St. Claire Deville und Welter. Die Belege der von ihnen gefundenen Arten befinden sich, soweit bekannt, verstreut in mehreren Museen Deutschlands. Von einem weiteren Sammler, Karl Büch aus Gersweiler, der nach Koch ebenfalls in dieser Zeit im Saarland tätig war, sind keine Daten zu Käferfunden bekannt geworden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen Klein Mitte der 50er Jahre und Rohrbacher Anfang der 60er Jahre im Saarbrücker Raum Käfer zu sammeln. Um St. Ingbert begann Ende der 60er Jahre Mosbachermit der Erfassung der Käferfauna. Darüber hinaus wurden etwa ab 1957 mehrere relativ eng begrenzte Gebiete durch Student(inn)en des Zoologischen Instituts der Universität des Saarlandes faunistisch untersucht (Dempewolff 1964, Heidrich 1960, Meyer 1960, Resch 1960, Veith 1960). Diese Untersuchungen, überwiegend basierend auf Barberfallenfängen, lieferten vor allem Nachweise von häufigen und epigäisch lebenden Arten. Soweit seltene Arten gefunden wurden, kann eine Überprüfung dieser Arten nicht mehr erfolgen, da nur noch ein geringer Teil der Funde in der Biogeographischen Sammlung der Universität des Saarlandes belegt ist.

In den 70er Jahren trugen vor allem die Arbeiten von Nagel (1975), Reis (1975) und Klomann (1977) zur Erweiterung der Kenntnis über die Verbreitung einheimischer Käferspecies, vor allem aber von Carabiden, bei. In Klomann et al. (1978) wurden darüber hinaus Streufunde seltener Arten publiziert. 1975 begann Eisinger um Saarbrücken, ab 1980 bei St. Ingbert, in den Folgejahren auch zunehmend im gesamten Saarland, Käfer zu sammeln. Funde seltener Arten wurden von ihm mehrfach veröffentlicht (Eisinger 1981, 1984, 1997 und weitere).

Etwa seit Mitte der 80er Jahre untersuchten Gutach ter im Rahmen der Vorbereitung von Naturschutz gebietsverfahren, Umweltverträglichkeitsstudien, Landschaftspflegerischen Begleitplänen und Grund lagenuntersuchungen zu saarländischen Naturwald zellen in mehreren Gebieten auch die Käfer-, vor allem aber die Laufkäfervorkommen (unveröffent lichte Arbeiten). Die Arbeiten von Paulus (1987), Mosbacher et al. (1986) und Mosbacher (1987) lieferten weitere Daten zur Verbreitung saarlän discher Käfer. Möller (1989) veröffentlichte eben falls Fundmeldungen seltener Arten. Koch (1990, 1992, 1993) schließlich listete weitgehend alle bis Ende der 80er Jahre vorliegenden Fundmeldungen seltener Käferarten aus dem gesamten Landesbereich auf.
Ab 1990 wurden große Lücken in der Kenntnis über die Laufkäferverbreitung im Saarland durch die Untersuchungen geschlossen, die im Rahmen der Erstellung von Pflege-und Entwicklungsplänen zu den Naturschutzvorhaben "Wolferskopf", "Ill", "Auf der Lohe" und "Oster" durchgeführt wurden (Bföunveröffentlicht, Trautner & Bräunicke 1997). Weitere Daten zum Gesamtartenbestand ergaben einige Untersuchungen, die im Rahmen von Diplomarbeiten an der Universität des Saarlandes durchgeführt wurden, die Untersuchung der Mardel lenfauna durch Eisinger (1996) und die Exkursionen der AG Rheinischer Koleopterologen 1996 (Köhler1996) und 1997 ins nordwestliche Saarland.

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